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Rhein-Hunsrück-Zeitung vom 30.01.2006

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Beim Gemeindetag verteilte Landrat Bertram Fleck die Urkunden an die erfolgreichsten Gemeinden auf Kreisebene in dem Wettbewerb "Unser Dorf hat Zukunft"

Goldmedaille für aktive Alterkülzer

Dörfliche Entwicklung ist für die Jury das wichtigste Bewertungskriterium

Alterkülz, Mutterschied und Leiningen belegten im Kreiswettbewerb "Unser Dorf hat Zukunft" die vorderen Plätze. Beim Gemeindetag in Alterkülz erhielten die Gemeinden ihre Urkunden sowie anerkennende und dankende Worte.

ALTERKÜLZ. "Unser Dorf soll schöner werden." Tief eingeprägt hat sich dieser Titel, bei der seit 1961 jährlichen Kür der attraktivsten Gemeinden im Land. Die Zeiten haben sich jedoch grundlegend gewandelt. Aus den ehemals rückständigen Provinzgemeinden sind attraktive Dörfer geworden, die einen Vergleich mit urbanen Zentren nicht scheuen müssen. Schritt halten mit dieser Entwicklung musste auch der Schönheitswettstreit. "Unser Dorf hat Zukunft" heißt es heute. Am Freitagabend wurden in Alterkülz die Kreissieger von 2005 geehrt

Eine aktive Lebensgemeinschaft in einer intakten Umwelt - darauf basiert der Erfolg von Alterkülz, Mutterschied und Leiningen, die 2005 die ersten drei Plätze im Rhein-Hunsrück-Kreis belegten. Eine weitere Bestätigung des eingeschlagenen Weges und der geleisteten Arbeit war das Ergebnis in der Bewertung für vorbildliche ökologische Leistungen. Auch hier schnitten die Siegergemeinden erfolgreich ab.

Ökologisches Vorbild

Wie in der Hauptklasse rangierte auch hier Alterkülz mit großem Vorsprung vor Mutterschied, knapp gefolgt von Leiningen.

Bewertet wurden Konzepte für die Dorfentwicklung und ihre praktische Umsetzung, wirtschaftliche Initiativen und das dorfgemeinschaftliche- und kulturelle Leben. Aber auch die Einbindung von Jugendlichen und Senioren sowie deren soziale und kulturelle Aktivitäten fand besondere Beachtung. Zusätzlich nahm eine Fachjury Baugestaltung und Entwicklung, das "öffentliche und private Grün" sowie die ökologischen Strukturen im Innen- und Außenbereich genau unter die Lupe.

Mit der vorbildlichen Umsetzung bestehender Entwicklungskonzepte konnte Alterkülz besonders punkten. Durch den gelungenen Ausbau der Ortsdurchfahrt und eine beschleunigte Zusammenlegung seien viele neue Strukturen geschaffen worden, von denen sowohl die Ortslage als auch der Außenbereich langfristig profitieren würden, so die Begründung der Preisrichter. Als exemplarisch bezeichneten sie auch das Vereinsleben. Mutterschied überzeugte als zweiter Sieger durch sein reichhaltiges Vereinsleben, zahlreiche soziale und kulturelle Aktivitäten und die bemerkenswerte Einbindung des Neubaugebietes in die dörfliche Struktur. Ein weiterer Pluspunkt waren die zahlreichen Kleinstrukturen und vernetzten Biotopflächen.

Der gut gestaltete Ortsmittelpunkt beeindruckte die Wertungsrichter in Leiningen. Soziale und kulturelle Aktivitäten würden vorbildlich gefördert. Die vorliegenden Entwicklungskonzepte würden die Bau- und Grüngestaltung zukünftig fördern und verbessern.

Auch auf höheren Ebenen schnitten die Alterkülzer sehr erfolgreich ab. Im Gebietsentscheid wurden sie Fünfter und auf Landesebene Siebter. Bemerkenswert war noch die Platzierung von Alterkülz unter den ersten drei rheinland-pfälzischen Gemeinden beim eigenständigen Wettbewerb für vorbildliche ökologische Leistungen.

Gemeinde feierte

Einen würdigen Rahmen für die Siegerehrung auf Kreisebene bot der Alterkülzer Gemeindetag, der am Freitagabend parallel gefeiert wurde und für ein voll besetztes Gemeindehaus und viel Aufmerksamkeit sorgte.

In seiner Laudatio unterstrich Landrat Bertram Fleck die Bedeutung der Dörfer als intakter Lebensraum mit hoher sozialer Kompetenz. Als Garant für eine erfolgreiche, zukunftsorientierte Entwicklung bezeichnete Fleck die Verbindung von öffentlichen Initiativen mit ehrenamtlichem Engagement und eigenverantwortlichem Handeln. Die drei Erstplatzierten seien wegweisend für alle anderen Kommunen im Kreis. "Machen sie mit. Alle, die sich daran beteiligen, kommen ein gutes Stück weiter", lautete Flecks Appell zur Beteiligung am diesjährigen Wettbewerb "Unser Dorf hat Zukunft".

"Was wäre Alterkülz ohne seine Bürger, ohne die Vereine?" Mit diese rhetorischen Frage unterstrich Ortsbürgermeister Horst Peuter die Bedeutung der dörflichen Gemeinschaft und beschwor gleichzeitig das Wir-Gefühl. "Unsere Einwohner hauchen dem Ort das Leben ein, sie prägen den Charakter. Jeder Einwohner ist ein Teil dieses Dorfes." Dies auch kommenden Generationen zu hinterlassen, bezeichnete Peuter als wichtigste Herausforderung für die Zukunft.

Besser als an diesem Abend konnte sich ein Dorf nicht präsentieren. Der Gemischte Chor 1830 und der Musikverein sorgten für die musikalische Unterhaltung, die Spielvereinigung Oberkülztal hatte die Bewirtung übernommen. Die Alterkülzer empfingen ihre Gäste mit der ihnen eigenen herzlichen Gastfreundschaft.    Werner Dupuis


Beim Alterkülzer Gemeindetag erhielten die Frauen der Ratsmitglieder Blumen. Jutta Ulrich, Waltraud Kopatz, Ingrid Georg, Elfi Roskoth und Sabine Werner (von links) gehörten dazu.


Urkunden und Geldpräsente überreichte Landrat Bertram Fleck (von links) an die Bürgermeister der siegreichen Gemeinden Horst Peuter (Alterkülz), Walter Memmesheimer (Mutterschied) und Werner Boos (Leiningen).   Fotos: Werner Dupuis


Rhein-Hunsrück-Zeitung vom 30.01.2006, Seite 11.

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