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Rhein-Hunsrück-Zeitung vom 29.07.2004

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Ortsdurchfahrt Alterkülz ist entschärft

Alte Trasse verführte Autofahrer zum Rasen - Gemeinde wird grüner als je zuvor - Bauarbeiten kosteten drei Millionen Euro - Ende August wird gefeiert

Besser als jedes Dorferneuerungs-Programm war für Ortsbürgermeister Horst Peuter der Ausbau der Alterkülzer Ortsdurchfahrt . Früher als geplant sind die umfangreichen und drei Millionen Euro teuren Bauarbeiten abgeschlossen. Vom 20. bis zum 22. August wird deshalb ein großes Fest gefeiert.

ALTERKÜLZ. Mit zwei Kilometern gehört die Dorfstraße in Alterkülz zu den längsten im Kreis. Die fast schnurgerade Trasse verführte immer wieder zum schnellen Fahren, machte das Leben in dem 450- Einwohnerdorf gefährlich. Die Sanierung der Straße nutzten jetzt die Planer neben dem Einbau von neuen Versorgungsleitungen und auch zur Reduzierung der Fahrbahnbreite, zur Veränderung der Linienführung und damit zur Reduzierung der Durchfahrtsgeschwindigkeit.

Erste Probemessungen haben das bestätigt. 45 Jahre ist es her, dass die Durchfahrt zum letzten Mal geteert wurde. Seitdem hat sich die Verkehrsdichte gravierend verändert. Die Autos fahren schneller und das Gesamtgewicht der Lkw erhöhte sich beträchtlich. Schlaglöcher und Spurrillen waren das Resultat, eine Erneuerung der Dorfstraße war unumgänglich.

Im April 2003 rückten die ersten Bagger an. Umfangreiche Umleitungen wurden eingerichtet. 400 Arbeitstage waren veranschlagt. Der milde Winter und die konjunkturelle Lage in der Tiefbaubranche, die wegen fehlender Baustellen für eine erstklassige maschinelle und personelle Ausstattung in Alterkülz sorgte, beschleunigten die Arbeiten. Zur Freude der Dorfbewohner und vieler Autofahrer konnte bereits Ende Juni die Vollsperrung aufgehoben werden.

Die Fahrbahnbreite ist von sechs Metern auf 5,50 Meter reduziert. Fahrbahnteiler, Beete, die im Herbst mit Bäumen bepflanzt werden, Parkbuchten und eine Verschiebung der Linienführung verändern die überlange Durchfahrt, machen sie optisch reizvoller und damit auch langsamer. Alle Versorgungsleitungen sind erneuert, rund 100 Häuser erhielten in oft mühevoller Handarbeit neue Anschlüsse. Die Bürgersteige wurden breiter, neue Laternen beleuchten die Straße mit einem gelben, blendfreien Licht bei Nacht.

Zusätzlich ist ein Erdgasanschluss auch im privaten Bereich möglich. Die Gemeinde nutzte die Möglichkeit und baute einen neuen Parkplatz fürs Gemeindehaus. Im Windschatten des Straßenbaus veränderte die überwiegende Mehrheit der Hausbesitzer ihre Fassaden, die Vorgärten, ihre Hofflächen oder ihre Zufahrten. Die noch zu pflanzenden Bäume werden zusätzlich das Bild verändern. Alterkülz wird so grün wie nie zuvor.

Mit einem großen Fest, an dem alle Vereine des Dorfes beteiligt sind, wird vom 20. bis zum 22. August die neue Straße gefeiert. Seit der 700-Jahrfeier im Sommer 1983 waren nicht mehr so viele Vereine und Organisationen an der Vorbereitung eines Festes in Alterkülz beteiligt. Für Bürgermeister Peuter ist die neue Straße schließlich die Lebensader fürs Dorf. Werner Dupuis


Viele Grundstückseigentümer an der Hauptstraße nutzten die Bauarbeiten zur Veränderung ihrer Vorgärten, Hofflächen und Zufahren sowie zum Neuanstrich mancher Fassade. Ein Straßenteiler (Bild oben) reduziert die Geschwindigkeit der Autos an der Querung des Schinderhannes-Radweges.  Fotos: Werner Dupuis



Rhein-Hunsrück-Zeitung vom 29.07.2004, Seite 11.

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