Voriger Artikel

Rhein-Hunsrück-Zeitung vom 28.08.2003

Nächster Artikel


"Hobby-Schumis" kennen keine Grenzen

Uneinsichtige Autofahrer machen den Alterkülzern das Leben schwer - Die Bauarbeiten in der Hauptstraße liegen noch vor dem Zeitplan

Seit Mitte April rattern Baumaschinen durch Alterkülz und die zwei Kilometer lange Hauptstraße ist wegen umfangreicher Bauarbeiten gesperrt. "Die Arbeiten laufen gut, wir liegen sogar vor dem Zeitrahmen", konstatiert Ortsbürgermeister Horst Peuter. Neben der Überwachung des technischen Ablaufs liegt ihm eine möglichst geringe Beeinträchtigung der Bürger ganz besonders am Herzen.

ALTERKÜLZ. 400 Arbeitstage sind insgesamt für das Projekt veranschlagt. Neben dem eigentlichen Straßenbau werden im Untergrund alle Versorgungsleitungen erneuert. Alle Interessenten können dann an das Erdgasnetz angeschlossen werden.

Die Abwässer fließen zukünftig in einem Trennsystem zur Kläranlage. Besonders die Hausanschlüsse brauchen viel Zeit. Vorsichtig werden die alten Rohre ausgebaggert und die neuen verlegt. Erneuert und zum Teil verbreitert werden auch die Bürgersteige, Baumscheiben und Pflanzinseln sollen nicht nur das Ortsbild verschönern sondern auch die Geschwindigkeit der vielen Fahrzeuge reduzieren, die täglich das lang gezogenen Straßendorf passieren.

Bushaltestellen sind verändert, der überörtliche Verkehr wir über die Nachbardörfer umgeleitet. Mit der Vollsperrung sind aber nicht alle Verkehrsteilnehmer einverstanden. Die Feldwege rund ums Dorf sind durch das trockene Wetter zu Staubpisten geworden. Manche Wiese wird als Ausweichmöglichkeit genutzt. Es gibt immer wieder Autofahrer, die die gesperrten Feldwege mit einem Rallye- Kurs verwechseln. Ganz kuriose Szenen konnten die Alterkülzer schon beobachten.

Autofahrer, die sich mit der Sperrung nicht abfinden wollen, machen vor keinem Schild halt, kennen keine Grenzen. Der Schinderhannes-Fahrradweg dient als Ersatz-Piste. Alle Seitenwege werden auf der Suche aus dem Baustellen-Labyrinth heraus mit in die Routenplanung einbezogen. Sperrschilder haben keine Bedeutung. Selbst das Friedhofstor musste schon als Barriere herhalten.

"Wenn das Tor zufällig offen gestanden hätte, hätten Autofahrer bestimmt ihren Weg an den Gräbern vorbei gesucht," beobachtete Peuter an einem Samstagnachmittag.

Ganz besonders ruiniert ist auch ein Feldweg an der Gemarkungsgrenze zu Michelbach. Der war extra für den innerörtlichen Baustellen-Umgehungs-Verkehr mit Schotter befestigt worden. Doch mittlerweile reiht sich Loch an Loch, die Kurven und Ränder sind nur noch gefährliche Schotterpassagen. "Hier sind eindeutig zu viele Fahrzeuge zu schnell gefahren", beurteilt Peuter die Situation.

Deshalb bittet er eindringlich alle ortsfremden Autofahrer, möglichst die Umleitungen zu benutzten. Die Einheimischen fordert der Bürgermeister auf, auf den internen Umleitungen aufmerksam und langsam zu fahren. Werner Dupuis


Rund 400 Meter Dorfstraße sind bereits mit einer Tragschicht befestigt. Mit Hochdruck wird jetzt das Pflaster der Bürgersteige verlegt. Die gesperrten Feldwege rund um Alterkülz werden dagegen arg in Mitleidenschaft gezogen.  Foto: Werner Dupuis


Rhein-Hunsrück-Zeitung vom 28.08.2003, Seite 13.

Zum SeitenanfangZum Seitenanfang