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Rhein-Hunsrück-Zeitung vom 21.03.2003

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Staatssekretär greift zum Spaten

Alterkülz bekommt bis Herbst 2004 eine erneuerte Ortsdurchfahrt - Straßensanierung soll auch Lebensqualität verbessern

Während im Volkslied der Bauer im März seine Rösser anspannt, rollen in Alterkülz stattdessen die Bagger. Mit dem symbolischen ersten Spatenstich des Staatssekretärs Günter Eymael beginnt in Alterkülz die Erneuerung der Ortsdurchfahrt.

ALTERKÜLZ. "Hier musste gehandelt werden", kommentiert Staatssekretär Günter Eymael vom Landesministerium für Verkehr die Lage in Alterkülz. Durch Alterkülz fahren täglich 2000 Fahrzeuge, und die Fahrbahn würde im jetzigen Zustand diesen Verkehr bald nicht mehr bewältigen können. Risse und Verschleißerscheinungen machen die Ortsdurchfahrt zu einer Gefahr für die Einwohner und Kraftfahrer.

Daher setzte sich im vergangenen Jahr die Gemeinde Alterkülz mit Vertretern vom Landesbetrieb Straßen und Verkehr, der Verbandsgemeindewerke Kastellaun und der Versorgungsbetriebe zusammen und planten die Erneuerung der L 108 in Alterkülz. Obwohl die Mittel des Landes knapp sind, konnte das aufwändige Projekt durch die Landesinitiative "Mobilität" auf den Weg gebracht werden.

Alterkülz braucht dringend die Erneuerung: Die Gemeinde liegt an der Verbindungsstrecke zwischen Simmern und Kastellaun. Natürlich müsse gerade hier die Sicherheit im Straßenverkehr gewährleistet bleiben, begründet Eymael das Bauprojekt. Es sprechen aber noch weitere Argumente für die Sanierung der Ortsdurchfahrt. "Straßen sind unsere Visitenkarten", erklärt der Bürgermeister der Verbandsgemeinde Kastellaun, Fritz Frey. Das gelte besonders für Alterkülz, schließlich läuft die "Deutsche Alleenstraße" durch den Ort. Ortsbürgermeister Horst Peuter kann nur beipflichten: "Mobilität und Infrastruktur sind die Grundlage der Lebensqualität." Das wussten schon die alten Römer, die als Erste Europa mit einem Straßennetz überzogen.

Eine neue Straße, wie sie in Alterkülz nun gebaut wird, kann ein Beitrag zur Dorferneuerung sein. Auch bei der Ortsdurchfahrt "geht es um unsere Heimat", führt Eymael weiter aus. Dementsprechend hat man sich in der Gemeinde zwischen Simmern und Kastellaun viel vorgenommen. Auf fast 2 Kilometern Länge wird die Fahrbahn auf 5,50 Meter verbreitert. Die Bürgersteige erhalten ein neues Pflaster. Vorhandene Busbuchten sollen neu gestaltet werden, der Kindergarten bekommt eine eigene Bushaltestelle. Zugleich werden im Ort neue Parkmöglichkeiten am Straßenrand angelegt und das Ortsbild wird mit neuen Grünflächen verschönert. Mit der Erneuerung der Straße werden auch die Kanalisation sowie die Wasser- und Stromversorgung modernisiert. Die Einmündung der Straße von Michelbach in die L 108 wird so umgestaltet, dass die Kreuzung besser zu überblicken ist. Auch der Schinderhannesradweg, der bei Alterkülz die Ortsdurchfahrt schneidet, wird durch eine kleine Verkehrsinsel für die Radfahrer sicherer.

Das Projekt wird insgesamt 2,11 Millionen Euro kosten, wobei der Eigenanteil der Gemeinde 130 000 Euro beträgt. "Ein Schnäppchen für Alterkülz", lobt Eymael die umsichtige Finanzplanung. Die Hauptlasten übernehmen das Land mit 710 000 Euro und die Verbandsgemeindewerke mit 800 000 Euro.

Am 1. April werden die Bauarbeiten, die vermutlich bis September 2004 andauern werden, beginnen. Während dieser Zeit müssen Einwohner und Pendler zeitweilig mit einer Vollsperrung der L 108 rechnen müssen. Die Umleitung führt über Michelbach und Wüschheim nach Hasselbach. Auf einer Bürgerversammlung sollen die Einwohner über alle Details informiert werden. Zugleich kann jeder den Fortschritt bei den Bauarbeiten im Internet unter der Adresse http://www.alterkuelz.de/ verfolgen. Kay Baumgarten


Staatssekretär Günter Eymael (Mitte li.), Baudirektor Norbert Olk (Mitte r.) und die lokalen Würdenträger beginnen mit dem symbolischen ersten Spatenstich die Erneuerung der Ortsdurchfahrt in Alterkülz.  Foto: Kay Baumgarten


Rhein-Hunsrück-Zeitung vom 21.03.2003, Seite 15.

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